Sammlong Mevenkamp.


Die Werstener Jonges sprachen mit Wolfgang Mevenkamp.

Zu seinem 93. Geburtstag titelte damals die RP: Ein Werstener Jong seit 85 Jahren. Dies hing damit zusammen das sein Geburtstort unsere Nachbarstadt Köln war. Dort kam er am 30.12.1923 zur Welt. Und heute kann er auf stolze 97 Jahre zurückschauen.

Nach dem Umzug der Familie nach Wersten besuchte er die katholische Grundschule an der Werstener Dorfstraße 90. Daran schloss sich die Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Firma Schiess, damals auf der Kölner Straße an. Dieser Beruf führt später dazu, beim Einzug zur Wehrmacht, eine weitere Ausbildung zum Flugzeugmechaniker zu machen. In den folgenden Jahren war er auch bei Versorgungsflügen nach Frankreich mit in den Maschinen. Eine Verwundung am 1. April 1945 beendete seinen Einsatz in der Wehrmacht.

Das Jahr 1951 war wohl das ereignisreichste seines Lebens. Er heiratet seine Anni, machte seinen Führerschein und startete mit der Dachdeckerlehre beim Stiefvater. Das weitere Leben war geprägt von der Mitgliedschaft in einigen Werstener Vereinen. Die Werstener Jonges gehörten dazu wie auch die St. Sebastianer Schützen mit der Gesellschaft Reserve. Er wurde Kompaniekönig, gründete die Kolpingfamilie Wersten und war lange Zeit als Fahnenschwenker unterwegs. Die Dachdeckerausbildung führte ihn auch nach Benrath. Und im Jahr 1959 schloss er alles mit der Meisterprüfung ab. Sein Meisterstück, eine Schiefergaube, wurde in Altenberg gefertigt. Die Dachdeckerwerkstatt war zu dieser Zeit auf der Burscheiderstraße 6 und das Büro an der Liebfrauenstraße. Ein schwerer Arbeitsunfall führte 1967 zur Aufgabe des Berufs und ein Kollaps veränderte ein weiteres Mal sein Leben. Denn nun schloss sich eine 3 monatige Ausbildung in Ittenbach zum Küster an. Und so wurde er 1969 zum Nachfolger von Franz Bürgers bei St. Maria Rosenkranz. In den 15 Jahren seiner Tätigkeit erlebte er die Pfarrer Heinrich Adelkamp, Hans Trompeter und Wilfried Pintgen. Im Jahre 1983 begann dann seine Rentnerzeit. Doch diese war über viele Jahre ausgefüllt mit vielen Tätigkeiten und in allen Bereichen wo Hilfe angebracht war. Im Jahre 2010 verstarb seine geliebte Ehefrau Anni. Bis zum 92. Lebensjahr war er noch mit einem kleinen Mercedes im Stadtbereich unterwegs. Gesundheitlich hat er so einiges erleben müssen. Aber er spricht heute locker und lächelnd darüber das viele Teile im Körper erneuert wurde. Beide Hüften und ein Knie sind hier zu erwähnen. Wir erlebten ihn geistig hellwach und mit einem wahnsinnigen Erinnerungsvermögen. Viele Dinge erzählte er mit dem ihm eigenen Humor. Er vergaß nicht auf das Familienwappen mit der Möwe hinzuweisen. Sein Wohnort ist am Möwenglasbild im Fenster zu erkennen. Die Tochter Petra unterstützt ihn in allen Bereichen. Bei Arztbesuchen und beim gemeinsamen Kochen hat er ihre Unterstützung. Ende des Jahres darf er den 98. Geburtstag feiern. Da ist es nicht mehr weit bis zum 100. Wir wünschen alles Gute und viel Gesundheit und danken für dieses unterhaltsame Gespräch.

Text Alfred Wolff