Die Geschichte der Stephanuskirche


Von den 1.242 Einwohnern, die Wersten 1899 zählte, waren nur 43 evangelischen Glaubens. Das seit 1844 in Düsseldorf bestehende evangelische Prespiterium bestimmte, daß sie zur reformierten Pfarre der alten Reformationskirche zu Urdenbach gehören sollten. Das war für die Evangelischen ein weiter Weg zum Gottesdienst.

Als 1900 das dritte Schulgebäude errichtet war, wurde ihnen 1901 ein Schulraum für ihre Gottesdienste zur Verfügung gestellt. Ein Geistlicher der Gemeinde Eller hielt den Gottesdienst allsonntäglich.

1902 nach der großen Industrie-Ausstellung in Düsseldorf stieg die Zahl der evangelischen Christen aus dem Osten und Norden Deutschlands rapide an.

Ein Klassenraum genügte nicht mehr für die Gemeinde. Im Hause Liebfrauenstraße mieteten die Kirchenvertreter 2 Parterrezimmer und gestalteten sie zu einem Betsaal um. 1904 bildeten sie mit der evangelischen Gemeinde Eller eine Einheit. Als 1909 die Gemeinde auf 900 Seelen angewachsen war, wurde am Sandberg ein Grundstück zum Preise von 10.749,50 RM gekauft. Hier baute man eine eigene Kirche mit einem Kostenaufwand von 60.691,50 RM. Sie wurde am 17.12.1911 geweiht. Der Neubau erhielt einen Betsaal, einen Vereinssaal und eine Wohnung für einen Hilfsprediger. Der kleine Turm erhielt 2 Glocken.

Eine Fliegerbombe beschädigte die Kirche im Kriege 1939-45. 1946 wurden die Schäden repariert.

Von Eller wurde die Gemeinde Wersten im Jahre 1947 unabhängig, wurde selbstständige Pfarre unter Pastor Molter und begann zahlenmäßig sich schnell zu vergrößern.

Schon längst war in den folgenden Jahren das Kirchlein am Sandberg zu klein geworden, denn auf 8.000 Seelen war die Kirchengemeinde angewachsen. Eine neue große Kirche war notwendig geworden.

Am 21.Juli 1957 legte Pastor Molter den Grundstein zu einer neuen großen Kirche. Darob größte Freude bei allen evangelischen Christen, denn nun sollten sie in Kürze ein neues würdiges Gotteshaus erhalten.

Unter größter Beteiligung der Bevölkerung und der Werstener Vereine wurde sie am ersten Pfingstfest geweiht, das in der neuen Kirche gefeiert werden konnte, am 25.Mai 1958.

Sie liegt auf dem höchsten Vermessungspunkt von Wersten, axial genau mit der katholischen St. Maria Rosenkranz Kirche in westlicher Richtung.

Es ist ein nicht all zu sehr moderner Bau mit einem 32 m hohen Turm, der sich bei senkrechter Vorwand nach oben verjüngt.

Er beherbergt ein vierglockiges Geläute, das mit dem der Maria Rosenkranz Kirche abgestimmt ist. Den Glocken wurden die Namen: „Stephanus“, „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ gegeben.

Im Untergeschoß befindet sich eine Krypta, die für interne Gottesdienste, Taufen, Versammlungen usw. benutzt werden kann.

Dieser Kirche gebührt in der baulichen Entwicklung Werstens ein besonderer Platz.

Der große Betsaal wurde umgebaut und dient heute nur dem evangelischen Gemeindeleben. Die evangelische Gemeinde besitzt heute ein neues Zentrum an der Opladener Straße 61. Es wurde in den Jahren 1963-64 geschaffen. Es wurde getauft auf den Namen „Lydia“, der ersten Christin in Europa. Ihm angeschlossen ein Kindergarten und ein Kinderhort.

Seit dem 1.Januar findet hier ein Gottesdienst für die im Süden Werstens wohnenden Gläubigen der Stephanus Kirche statt, bis 1967 die neue Kirche erbaut ist.