Der Keukeshof


Ob der noch bis ins neunzehnte Jahrhundert im Volksmund genannte „Funkshof“ mit den oben genannten „Keukes“ identisch ist, kann nicht mit voller Sicherheit gesagt werden, aber wenn wir den Namen „Keukes“ näher untersuchen, werden wir finden, daß dieser Hof noch einen anderen Zweck hatte als nur Landwirtschaft zu betreiben.

Er war gedacht als Übernachtungsquartier für Fuhrwerke mit Pferdegespann. Hier gab es für die Pferde frisches Heukes, also Heu.

„Heukes“ im Dialekt die Mehrzahl von Heu, „lekere Heukes“. Mit seinen langen Stallgebäuden bot er Platz für mehrere Pferdegespanne zur gleichen Zeit. Dieser auch auf Jahrhunderte zurückblickende, behäbige, massige Hof war schon um 1780 im Besitz der Familie Custodis, die ihn in der Mitte des 19.Jahrhunderts an den Gärtner Hubert Funk aus der Schmiedestraße in Oberbilk verkaufte. Funk hatte zwei Söhne, Hubert und Peter. Peter Funk übernahm von seinem Vater den Hof, den er aber nur bis 1902 bearbeitete.

1723 werden im Taufbuch von Himmelgeist die Funks als dort getauft genannt, aber ob sie mit den Funks vom Keusenhof identisch sind, ist nicht anzunehmen, da in Wersten um dieselbe Zeit noch eine Familie Funk ansässig war, die in keiner Weise mit der Familie Funk vom Keusenhof verwandt war.

Nach der Eröffnung der Bahnstrecke Düsseldorf/Erkrath im Jahre 1835 gingen die Übernachtungen auf dem Keusenhof stark zurück. Er war nur noch Gutshof, dessen große Ländereien im Stoffler Broich lagen. Neben dem Keusenhof erbaute Herr Josef Hobes einen großen Ringofen. Er kaufte die gesamten Äcker und den großen Garten des Bauern Funk, um sie auszuziegeln. Das war natürlich auch das Ende des Hofes. Funk verließ den Hof und zog nach Düsseldorf. Er vermietete ihn an den Wagenbauer Wilhelm Mühlemayer, der in den Ställen seine Werkstatt einrichtete. Der bauliche Verfall war nicht mehr aufzuhalten. Wenn wir heute den Platz passieren, sehen wir hier eine große Tankstelle der Firma Shell.

Die Tankstelle, nach dem ersten Weltkrieg entstand, kann natürlich keinen Bauernhof ersetzen, es ist noch nicht mal ein Denkmal für ihn, sondern er hilft noch das Bild der Windfoche zu ändern, ihn vielmehr vergessen zu lassen. Der Keukeshof, vormals Kreuzschnitt der hin und her reisenden

Kaufleute, die sich Neuigkeiten vermittelten, hat keine Spur hinterlassen.

Seine Besitzer waren immer als die Windfocher Bauern bekannt. Wo sind sie geblieben?