Das Mittelalter


Der Düsseldorfer Geschichtsforscher Lacomblet hat sich auch um die Erforschung Werstens große Verdienste erworben. Die erste Erwähnung fand er in der Jugendzeit Kaiser Heinrichs IV. In Band I/197 steht eine aus dem lateinischen übersetzte Urkunde über eine Stiftung zu Gunsten einer vom Erzbischof Arno von Köln erbauten Kirche. Sie hieß zunächst „Maria im Paradise“, dann „Maria zu den Stiegen“.

 

Urkunde
Im Namen des Allerheiligsten und unteilbaren Dreifaltigkeit.
Kund sein allen Gott– und Christgläubigen der heiligen Kirche, so noch künftigen, als auch gegenwärtigen, welcher Art ich Frithericus zu meines Oheims Rufridi und ebenso meines
Sohnes Rufridi, ferner zu meinem und meiner Ehefrau Gedächtnis, das mir erblich und rechtlich zugehörige Besitztum in der Gegend von Werstyne und Elbeno mit all seinem Zubehör, hörigen Knechten und Mägden, Äckern, Gewässern, Wiesen und Wäldern, mit Ausnahme von 18 Morgen, dem Altare der „Heiligen Maria im Paradiese in Köln vermacht habe, nämlich unter dem Gesichtspunkt, dass kein Erzbischof, Probst oder Dekan, welcher die dortigen Brüder leitet, diese Orte veräußern werde, sondern, dass er gemäß der Überlieferung und meinem Wunsche sie den Brüdern als milde Stiftung erhalten und Schiedsrichter darüber sein soll, wenn die vorerwähnten Grundstücke einem Verwalter übergeben werden sollen.

Damit nun die Stiftung bestimmt und unverletzt fortbestehe, habe ich diese Urkunde aufgezeichnet und noch vom ehrwürdigen Bischof Anno dem Erbauer und Bewohner dies Ortes besiegeln und durch einen Bann bekräftigen lassen, so dass sich Frevler unterfangen sollten Vorstehendes zu vereiteln, ihnen der Lohn Gottes und der Gottesmutter treffen und er im Reiche Gottes ewiger Verbrennung bestimmt sein werde und diese Urkunde um so stärker wird.

So geschehen im Jahre 1062 der Menschwerdung des Herrn, aber im sechsten Jahre der Amtseinsetzung des Herrn Erzbischof Anno. Luisino, Probst daselbst, Hezelino, Dekan, Hoffsario, Anwalt und andere hinzugezogene Zeugen.